Blitzschläge bei den Gewittern am Mittwoch, 19. Juni 1895 Luxemburg, Trier, Saarburg, Saargebiet …

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In Reckingen (Mersch) schlug der Blitz in die Wohnung des Nik. Michels, ohne jedoch weiteren Schaden zu verursachen. – In Lentzweiler (bei Rümlingen, Clerf) schlug der Blitz in eine dicht an dem Hause der Witwe Bernard Fettler gepflanzte Tanne, drang dann in den Stall, wo er zwei Ziegen vollends tötete, und an mehreren Stellen die Mauer beschädigte, ohne jedoch zu zünden, trotzdem der Stall eine Menge zündbarer Gegenstände beherbergte. Aus dem Stall drang er in die daran stoßende Küche, wo er einige Mobilien und Küchengeräte zertrümmerte, dann in die Stube, wo er der Witwe Fettler und ihrem Sohne noch einige leichte Brandwunden beibrachte, und verlor sich dann zum Fenster hinaus in’s Freie. – In Asselborn schlug der Blitz in eine nächst der Asselborner Mühle stehende Pappel, welche er teilweise zersplitterte. In Reiler (bei Clerf) schlug der Blitz in einen nächst dem Dorfe sich besinnlichen Baum, welchen er gänzlich zersplitterte. – In Helzingen fuhr der Blitz zum Schornstein in das Haus des Ackerers D. in die Küche hinein, besuchte die daranstoßende Kammer, wo der Eigentümer des Hauses am offenen Fenster hinauslehnte, und gewann mit einem alles niederschmetternden Donnerknall durch dasselbe Fenster das Freie, ohne weiteren Schaden anzurichten. Einige Riten an Mauern und Wänden zeugen noch heute als Spuren des Besuches des unliebsamen Gastes. – An der Escher Straße zu Wiltz erfolgte ein Einschlag in das Haus Schmitz, wodurch das Dach und ein Teil des Mauerwerkes beschädigt wurde. In verschiedene Bäume schlug der Blitz ein und in Niederwilz zertrümmerte er einer auf einem Wagen sitzenden fremden Frau den Regenschirm, während die Frau selbst mit dem Schrecken davonkam. – In Pulvermühl schlug der Blitz in einen der hohen Schornsteine der Tricotfabrik, warf mehrere Steine herunter, welche dadurch beim Niederfallen eine Glasbedachung beschädigten. – Bei Hüttgeswasen (Eifel) wurde ein Mann, welcher Kies klopfte und sich zum Schutz gegen den Regen unter einen Eichbaum stellte, vom Blitz erschlagen. – In Karthaus fuhr der Blitz durch den Schornstein eines Neubaues, ohne erheblichen Schaden anzurichten; in Kürenz wurde durch einen sogenannten kalten Schlag das Dach eines Hauses zerstört. In das Resewvoir des Wasserwerks am Polsberge zu Trier schlug der Blitz ein und zerstörte das Mauerwerk. – In Wiltingen schlug der Blitz in die Wohnung eines Ackerers, dessen Familie, 7 Personen, eben das Abendessen nahm. Da mehrere heftige Blitze mit starkem Donner auf einander folgten, begann die Familie laut zu beten. Plötzlich schlägt eine mächtige Feuerflamme aus dem Ofen, Splitter des Fußbodens, Mörtel und Steine fliegen im Zimmer umher. Beschädigt wurde Niemand, obwohl die Stube nur 9 gm. groß ist. Der Vater klagt jetzt über Taubheit im linken Ohr. – In Büdesheim (Eifel) fuhr der Blitz in ein Haus, zerstörte den Kamin, durchlief mehrere Zimmer, warf die Öfen um, zerbrach die Fensterscheiben und ließ überall Spuren der Zerstörung zurück, ohne jedoch zu zünden und ein Menschenleben zu schädigen. – In Saarlouis wurde ein Haus an der Aulnerstraße durch einen sogenannten kalten Schlag gestossen. Der Blitz fuhr in den Kamin und den Giebel; von dem Kamin wurde ein Stück zertrümmert, ebenso vom Kamin des gegenüberliegenden Hauses. Auch wurden einige Dachziegeln fortgerissen. Ein Mädchen, welches während des Schlages über den Hof des erstgenannten Hauses ging, wurde betäubt, erholte sich aber in einigen Minuten wieder. Dasselbe klagte über heftigen Schmerz im Kopfe. – In Weiskirchen bei Wadern schlug der Blitz in ein Haus und zertrümmerte die Türe eines Schlafzimmers, in welchem mehrere Personen schliesen. – In Eppelborn schlug der Blitz ein in die Wirtschaft des Joh. Schorr neben dem Pfarrhause und richtete manche Verwüstungen an, ohne zu zünden. Ein fremder Fuhrmann, der eben ausgespannt hatte, fiel betäubt zu Boden, jedoch konnte er am andern Morgen ohne weitere schlimme Folgen wieder weiterfahren. Auch hat der Blitz in ein Haus von Humes eingeschlagen, einen Fensterstein zerschmettert und die Thüre eines Zimmers zersplittert, ohne die Kinder, die im Zimmer schliefen, zu beschädigen. – In Winterbach (bei St. Wendel) schlug der Blitz in das Haus des pens. Bergmannes Peter Britz, ging durch das Dach und eine Zimmerdecke, zertrümmerte einen Regulator und verschiedene andere Gegenstände, zuletzt das Fenster. Die Familie kam mit dem Schrecken davon. – Im Kreis Saarburg hat in Wiltingen, Zerf, Perdenbach und Orscholz der Blitz eingeschlagen. aber nirgends gezündet. – In Orscholz schlug der Blitz in den Helm des Kirchturmes unmittelbar unter dem Hause ein, zertrümmerte das dortige Fenster und beschädigte im Zickzack an dem Helm die Bedachung. – In Metz hat der Blitz außer am Mazellenthor noch an einigen anderen Stellen eingeschlagen, so in den Garten des Pfarrhauses ven Notre⸗Dame und in einen Stall in Sablon, in welchem nicht weniger als 40 einem armen Manne gehörige Kaninchen durch den elektrischen Strahl getötet wurden. Das Gewitter war von einem starken Sturm begleitet, dessen Gewalt so groß war, daß u. a. ein zwischen Metz und Peltre verkehrender Güterzug beinahe Gefahr gelaufen wäre, aus den Schienen gehoben zu werden.
 
 

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