Die Perler Maimühlen


„Durch den Ort Perl fließt, vom Abhang des Hammelsbergs kommend, ein kleiner Bach, den man heute noch in der Bergstraße dahinfließen sieht, der Maibach.“ so der Zeitungsartikel von 1957.
Kurz vor seine Mündung in die Mosel wurden drei Mühlen von ihm betrieben, die sogenannten Maimühlen.
Wann die Mühlen tatsächlich entstanden sind, kann nicht genau festgestellt werden.
Wie die Ahnen der Müllers Familien erzählen, gehörten die Anwesen nicht zum Trierer Gut Perl, das in Eigentum der Domherren war. Der letzte von hier nach Weiten verzogene Müller Andreas Engel, der auf der mittleren sogenannten Engel­mühle geboren war, versicherte, daß weder seine noch die obere Webersmühle und die untere Theismühle, soweit er von den Vorfahren ermitteln konnte, von jemand abhängig gewesen sein soll.
Die drei Maimühlen waren selbständig.
Den Besitzern Weber, Engel und Theis standen als selbständigen Müllern das Wasserrecht am Maibach und Roderborn zu.
Hiernach durften die Eigentümer der höher gelegenen Wiesen, zu denen auch Herr v. Nell als Nachfolger des Trierer Domgutes gehörte, das Wasser nur vom Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag in ihre Wiesen leiten, um sie zu bewässern.
Während der übrigen Zeit hatten die drei Müller das Recht am Wasser zum Betrieb ihrer Mühlen.

OBERE MÜHLE: WEBER
Franz Weber, der letzte Besitzer der Oberen Mühle, betrieb nebenbei Landwirtschaft, bis sein Sohn Peter Weber auf den Pillinger Hof einheiratete. Die Mühle wurde 1880/81 stillgelegt. Den Lebensabend verbrachte das Ehepaar Weber schließlich in der Maimühle. Das Anwesen wurde im letzten Krieg durch Artilleriebeschuss zerstört. In der Nähe errichteten Nachkommen dieser Familie unterhalb der inzwischen gebauten Obermoselstraße ein schmuckes Wohnhaus.
Die obere Maimühle Sint-Weber wurde beim Bau der Obermoselstraße B419 abgerissen.
 
MITTLERE MÜHLE ENGEL:
Ab 1860 verlegte sich die Engelmühle auf die Herstellung von Gips. Die Gipsmühle wurde zum Hauptgeschäft der Engelmühle, in der Rohgips sowohl für Stuckarbeiten als auch für die Herstellung von Düngergips gemahlen wurde. Düngergips wurde vor allem im Winter hergestellt und bis Ende April an die Bauern der Umgebung verkauft, die damit ihre Felder verbesserten. Mit der Einführung des Kunstdüngers verlor die Gipsdüngung jedoch an Bedeutung und die Gipsmühle wurde 1901 geschlossen. Zuvor hatte bereits in den 1890er Jahren die Getreidemühle ihren Betrieb eingestellt. Die Wasserräder der Mühle, jedes 18 Schuh hoch, waren noch bis 1939 zu sehen, als sie abgebaut wurden.
Eine Besonderheit der Engelsmühle war das angeschlossene Backhaus, in dem das Brot für die Stadt Perl gebacken wurde. Der Müller war also nicht nur für die Herstellung von Getreide-, Öl- und Gipsprodukten zuständig, sondern auch als Bäcker tätig. Die Engelsmühle war über Jahrhunderte ein vielseitiges und wichtiges Zentrum für die lokale Wirtschaft und die Versorgung der Region. Ihre Geschichte spiegelt den Wandel traditioneller Gewerbe und die Anpassungsfähigkeit der Menschen an neue wirtschaftliche und klimatische Bedingungen wider.
 
UNTERE MÜHLE: THEIS
Auch die Untere Theismühle war seit etwa 1733 eine Getreidemühle, die Johann Theis 1878 beim Bau der Eisenbahnlinie Trier-Perl-Metz in eine gutgehende Gastwirtschaft umwandelte, die auch nach der jüngsten Renovierung den Namen „Zur Maimühle“ trägt. Die mittlere Engelsmühle, in der die alte Mühleneinrichtung noch gut zu erkennen ist, war seit 1713 in Betrieb und wurde später zur Ölmühle umgebaut. Ab 1860 diente sie als Gipsmühle. Die Produkte wurden zu Bau- und Düngezwecken verwendet.

Bis zum Ende des letzten Weltkrieges wurde im Haus Engel auch eine Gastwirtschaft betrieben, die der willkürlichen Grenzziehung zum Opfer fiel.
Zeitweilig war der Engelsmühle auch eine Bäckerei angeschlossen, die damals Perl zum größten Teil mit Brot versorgte. Die veränderten Verhältnisse brachten in allen Bereichen eine grundlegende Veränderung, so auch in der Maimühle. Heute sind alle Mühlen am Maibach stillgelegt. Die heutigen Besitzer betreiben hauptsächlich Landwirtschaft.
Die Untere Maimühle in Oberperl war in den Jahren 1753 bis 1780 das Stammhaus der Urenkelin des Jean Henry Dörbach aus Kitzingen/Lothr. Maria Dörbach aus Kehlen/Luxemburg (* 1753 Kitzingen, + 20.08.1780 Oberperl), T.v. Michael Dörbach und Maria Klein, war verheiratet mit Andreas Lellig, Müller aus Münzingen.
1681 werden Johannes Mey und Jakob Mey als Müller in der Mühle zu OberPerl genannt. Jakob Mey heiratete 1703 Anna Claudia.
Der Urahn Johannes Gelz (* um 1640) stammte aus Altwies/Luxemburg. Vermutlich durch die Heirat seines Sohnes Mathias Gelz mit Anna Mey, die vom Schöffen Nik. Josten als Erbe angenommen wurde, gelangte dieser in die Maimühle der Familie Gelz.
Ein Jakob Gelz übernahm nun die Maimühle.
2000 die untere Maimühle Theis heißt Gasthaus Theis (wie lange existierte dieses Gasthaus unter diesem Namen)
 
ALLGEMEIN:
Die Maimühle hat seit etwa 1947 Jahren eine eigene Wasserleitung, die von der übrigen Wasserversorgung unabhängig ist. Hier wurde vor etlichen Jahren auch eine Tiefbohrung für den Wasserleitungszweckverband Perl durchgeführt, die allerdings nicht voll befriedigte und deshalb für den großen Verbraucherbezirk eine weitere sehr gut gelungene Tiefbohrung bei Nennig erforderlich machte.
Wie ein früherer Müller von Perl, Andreas Engel, wurde er auf der mittleren Maimühle, der sogenannten Engelsmühle geboren. Ihm ist niemals bekannt geworden, dass seine oder eine Nachbarmühle jemals von jemand abhängig gewesen sein soll.
Er kannte noch seinen Großvater und die mit diesem lebenden Müller Weber und Theis von den Nachbarmühlen, alle als selbständige Müller, denen das Wasserrecht am Maibach und am Roderborn zustand.
Nach diesem Wasserrecht durften die Wiesenbesitzer, wozu auch der Herr von Nell als Nachfolger des Trierer Domgutes gehörte, das Wasser nur von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag in ihre Wiesen leiten, um dieselben zu bewässern. Wenn die Müller aber, so erzählt der alte Herr, am Montag mahlen wollten, so war kein Wasser da, obschon für die Wiesenbesitzer die Verpflichtung bestand, es pünktlich in die Weiher einzuleiten. Die Müller mussten dann am Montagmorgen das Wasser suchen gehen, d. h. den weiten Weg durch die Wiesen machen und alle Ableitungen verstopfen. Wie er weiter sagt, müssen die Maimüller friedliche Menschen gewesen sein; denn lieber machten sie den weiten Weg, als dass sie mit den Wiesenbesitzern stritten.
Die erste Bäckerei im Orte Perl wurde 1840 von Dietrich eröffnet und bestand bis 1900 in der Hauptstraße Perls. Mittlerweile hatte Peter Möhn 1882 ebenfalls in der Hauptstraße Perls eine Bäckerei eingerichtet, die heute noch von seinem Neffen Arnold Mannstein betrieben wird. Mit dem Aufkommen dieser Bäckerei ging die Bäckerei der Maimühle ein, da sie zu abgelegen war-
Durch Kriegseinwirkung wurde Webers Mühle restlos zerstört. Die mittlere Mühle, Engelsmühle, wurde um 1957, bis wie lange noch, als landwirtschaftlicher Betrieb weitergeführt, doch ist damit seit 1878 eine Gastwirtschaft verbunden. An dem Gebäude ließ sich 1957 als der Zeitungsartikel verfasst wurde die alte Mühleneinrichtung noch sehr gut beobachten.
Am damaligen (1957) Gasthaus Theis, am Bahnhof Perl, konnte niemand mehr die alte Mühle erkennen. Während die Wirtschaft heute die Front nach Westen zur Mosel hat, schaute die ehemalige Mühle nach Osten, zum Orte Perl.
Am Brunnen bei der Quirinuskapelle tritt der Maibaches zu Tage, wobei sich die Quellen östlich davon im Gewännchen befinden.
Hier stand eines der ältesten Häuser Perls. In diesem Haus hatte 1814 der englische General Wellington sein Feldlager.

Einwohner 1843:
Perl Häuser 93, 618 Einwohner
Oberperl Häuser 98, 576 Einwohner
Maimühle Häuser 3, 22 Einwohner

Der Name: siehe auch unter UNTERE MÜHLE THEIS:
1681 werden Johannes Mey und Jakob Mey als Müller in der Mühle zu OberPerl genannt. Jakob Mey heiratete 1703 Anna Claudia.
Der Urahn Johannes Gelz (* um 1640) stammte aus Altwies/Luxemburg. Vermutlich durch die Heirat seines Sohnes Mathias Gelz mit Anna Mey, die vom Schöffen Nik. Josten als Erbe angenommen wurde, gelangte dieser in die Maimühle der Familie Gelz.
Möglich das die Unterreste Maimühle darum die älteste der drei Maimühlen ist.
Auf alten Karten auch als Meymühl bezeichnet
 
Quellen:
Artikel um 1955 – Die Perler Maimühlen – g.h.
Artikel 1957 Saarländische Landeszeitung – Der Ortsteil Maimühle im Wandel der Zeit – A. Bertel
Oberperl das alte Perl, Text – Albrecht Gelz, Kreisheimat Archiv Schloss Fellenberg Merzig, Datum unbekannt
Geschichte von Perl – Albrecht Gelz 2000
Verklungene Heimat in Perl – Albrecht Gelz 2007
Die Gemeinde Perl im Dreiländerreck an der Mosel 2007
Diverse Internet Informationen
 

1730

 

1989


2015
 
 

1880

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