Orte in Lothringen 1965

Orte in Lothringen. Aus der SZ 1955.
Homburg-Budange
(Eine Zusammenfassung zum Schloss im ersten Kommentar.
Internetsuche bemühen und man findet sehr viel zum Schloss)
Der Haltepunkt Hombourg-Budange liegt an der Bahnstrecke Völklingen–Thionville sowie an der größtenteils stillgelegten Bahnstrecke Merzig–Bettelainville
.)
Man hat sich ein falsches Bild von der Geschichte der lothringischen Wirtschaft gemacht. Da die Menschen auch ohne Wasserversorgung rückständig erscheinen, ist die Arbeitsweise, wie ihrer Bewohner mit Traktoren und Landmaschinen durchaus fortschrittlich. Die fortschreitende Motorisierung erlaubt auch dem Arbeiter die Bewirtschaftung eines verhältnismäßig großen Besitzes, wie wir sie in Hombourg-Budange, einem 375-Einheiten-Bauernhof an der Hauptverkehrsstraße Saarlouis-Diedenhofen, vorfinden. Misst man den Grad der Rückständigkeit übrigens nur am Fehlen der Wasserleitungen, so betriff er Homburg-Budange nicht mehr. Schon vor dem Krieg war die Wasserversorgung bereits gelegt , es fehlten lediglich die Hausanschlüsse, so dass die Bewohner auf Pumpen angewiesen waren. In diesem Jahr ist nun auch dieser Mange behoben worden. Aus einer eigenen Quelle wwird das Wasser hochgepiumpt zu einer schöngelegenen Hochwasserbehälter unweit des Dorfes.
Hombourg Stolz ist sein Renaissanceschloss
Am Dorfende – in Richtung Kedange – erhebt ich auf einer Anhöhe die „Hombourg“ Ein Renaissance-Schloß aus dem 11 Jahrhunderten, das als kirchliches Lehensgut einst einem Edelmann übertragen war. Es wechselte späte mehrfach den Besitzer (Varnesberg, Rollingen, Criechingen), bis es schließlich in den Besitz des Gouverneurs von Sierck, Brisacier, überging., der den vorderen Schloßanbau errichten ließ. Durch die Heirat seiner Tochter mit einem von Hunolstein – die Heiratsurkunde aus dem Jahr 1746 ist noch vorhanden – kam das bekannte Geschlecht der Hunolsteiner nach Homburg. 1898 starb der letzte Schloßherr von Hunolstein dessen einziger Sohn in Afrika umkam. Durch die Heirat seiner Tochter ist das Schloss nunmehr im Besitz der Familie de Rochechouart, Victome de Mortemart. Du de Vivonne.
Ehemals war die Hombourg reich ausgestattet mit wertvollem Mobiliar, kostbaren Gobelins und Gemälden; heute steht si vollkommen leer. Nur noch wenige Besucher finden den Weg zum Schloß, das vordem Ziel zahlreicher Touristen war.
Homburg-Budange, ein typisches lothringisches Arbeiter- und Bauerndorf
In der alten Schloßkapelle, am Fuße der Anhöhe gelegen, lebt die Erinnerung an die Schloßherren, deren Grabmäler sich rechts und links im Chorraum reihen. Das Dorf Homburg, zu dem das zwei Kilometer entfernt liegende Budange (rund 70 Einwohner) zählt ist im nahegelegenen Kedange eingepfarrt.
Acht Zehntel der Gemarkung ist Schloßbesitz (davon allein 700 ha Wald). Der Landbesitz ist in fünf große Pachthöfe von je 500 Morgen Ausdehnung aufgeteilt. Auch die alte Schule war Schloß Eigentum; im Herbst wird ein hochmoderner Schulhaus-Neubau eröffnet.

Foto aus dem Zeitungsartikel

 

 

 

 

Bahnhof Homburg-Budange

2024

Altes Thor. Aus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen: Beschreibende Statistik im Auftrage des Kaiserlichen Oberprädiums von Elsass-Lothringen, Band 3
Cover
Franz Xaver Kraus
C.F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung, 1886

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